ALLTAG DER UNAUSGESPROCHENEN DINGE
BEING WRONG WAS A WASTE IN ITSELF

akustisches Diorama
von Andrea Habith und Marie Vermont

Schaukasten Brigittaplatz 10.3.-10.4.2022
Stadt Wien Kultur Bezirksförderung 20. Bezirk Brigittenau

Die Möglichkeit eine geschlossene Welt inmitten der gegenwärtigen Umgebung zu schaffen hat uns inspiriert die Form des Schaukastens als Spielstätte für die Installation eines Schaubild Dioramas mit Hörspiel unter dem Titel „Alltag der unausgesprochenen Dinge- Being wrong was a waste in itself“ zu konzipieren. Tonale Instrumentationen unterstreichen mit der Erzählstimme, die den poetischen Überbau liefert, für eine akustische Übersetzung der abgeschlossenen Biosphäre des Glaskastens in die Außenwelt.

The opportunity of creating a self-contained world within our mundane neighbourhood led us to the idea of working with the Schaukasten as a platform for the Diorama Installation „Der Alltag der unausgesprochenen Dinge- Being wrong was a waste in itself“. The tonal instrumentation underlines the narrating voice and so forms an acoustic translation of the closed biosphere of the Glaskasten into the outside environment.

listen to it here


ALLTAG DER UNAUSGESPROCHENEN DINGE
spreche aus. in der kurve spreche aus. im r umen herrscht die ruhe so lange die b ume quietschen einmal rundherum und hinaus. wenn das passiert gib bescheid.
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ganz kurz kannst du dich wenden wenn der tag aufgeht im gebüsch. verscheucht die hundepfote leichtes sing sang von der stra e bis zum raschelnden papier an der bushaltestelle h lt sie inne. ein biss unerlaubt vor dem die tür sich aufmacht und mehr l rm als sonst ruht auf der einkaufstasche. auch gelb ist der zeiger und f hrt sanft durch dein gesicht. ergiebig rauscht die sammlung am randstein, wenn eine furcht rollt. folgst du mir oder hast du dich an die form der kurve gehalten, in der die bergspitze in frucht versinkt und aufgeb umt die butterflügel lose herabh ngen. wenn das passiert gib bescheid spreche ich aus. weil sie die kleinen geriebenen schalen von sauren fr hlichen farben über das rezept hinaus eingemauert hat,  ffnet sich schnalzend das tor. bitte nimm du, ich s ubere am stoff die hausecke, bleibt klar und dumpf ein gefühl einer grenze mit der kante sich das geb ck zerteilen l sst. ich spreche darüber raus, weil wie gestern geh rt niemand sich über einen weiteren klang des kochende leider zu stark gesalzene pl tschern einer stimme hinweg setzen kann. schluss oder kilometerweise leichte watteb uschchen auf der stra e wo ich gerade erst die drehung der holzplatte für die schulterdehnung,- leichter! quietscht die tür. greifend- der blick nach oben str mt weil sie ihr schuhband anders gebunden hat und die haare h ngen in das licht blickend weiter. obwohl deine hand sich versteckt im wattebausch der verpackung der letzten feier oder einem anderen rest, eines kleidungsstücks; ergeben sich neue muster dank deiner freiheit. jetzt habe ich es raus gesprochen und breche ein kleines stück gras, dass sich verirrt haben muss bei all der wiese ist es grün wie alle anderen und natürlich erinnere ich mich an den knick im papier oder erinnert der kleine schnitt? es ist dumpf aber schl gt an, wenn er das wort ausspricht, einer früheren idee. die sich seit jahren versucht zu greifen und somit bleibt glatt aber widerwillig der pfirsichverk ufer. nimmst du mich mit, wenn alles gleichzeitig passiert? vielleicht aus feinheit. danke dass du aus h ren gehst, es geht immer von einem punkt im furchtfleisch eingehackt und wieder rieselt es langsam. winkel an der stehenden wiese von einer seite zur anderen und gemeinsam den arm ab. ob er hund am ende langsam geht oder schnell.
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viel leichter  ffnet sich das aus. ich sa  da und spürte das kalte holz als die details sich verst rkten. über den weg verfolgte ich den schwarzen strich und brach das licht in haaresbreite um den baumstamm. stehend sagte ich aus. die bruchkante war saniert worden seit vorgestern und ich mied den weiteren schritt wie auch die biegung. ja auch gestern klirrte die luft und mild  ugte der rabe durch das schmale sichtloch in die reste der getrockneten semmelmasse. das rascheln der schuhe auf lange getrockneten liess ihn noch herum r tseln wenn auch liegen. seit dem letzten versuch hatte er aufgegeben die struktur der bl tter auswendig zu lernen. obwohl fliegen und mitfliegen anderer sich der sicherheit darüber entbl  ten. die frage bildete immer, ein rand der orangen frühstückslaune deren lied sich am marktplatz über ein quadrat im quadrat drehte. wieder fand ich eine kurve und gerne bleib genau da und rufe raus! stehend erzwingt das blatt den wind sich zu zeigen wo doch sonst die stille wand ihr bestes gibt. ich rufe raus und meine willkommen. z hle die schuhb nder vom schatten der laterne ganz links bis hinauf zur doppelkreuzung. f hrst du mit mir weiter, wenn die richtung sich  ndert? die immer wiederkehrende verleumdung, dass du hier noch nie warst scheint dem schatten des backsteinhauses zu gefallen. tiefe atmung und staub aus dem linken in das rechte ohr h rt die lebendigkeit der mücke ihre runden drehen. das h tte er sich nicht gedacht beim besten willen folgt der arm deiner bewegung einfach zweifach oder dreifach.
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hat um das vorderrad anzutreiben der linke fu  den rechten angesto en, die aber nicht in die schienen geraten sind, obwohl ein blatt davor getanzt hat, als gestern. aber nicht bedruckt wie die bunten fenster glauben machen wollen, sie sind durchsichtig. hier war es weiss und der himmel. weiter im kreis den sie aufgebaut hat, die knisternden luftst sse vermeidend da auch das randstück der wiese grün blühen kann, wenn die erde sich von unten nach oben aufweicht. ohne weitere begutachtung der linkszeichen überquerte sie das verkehrsbelastete str men und triefte vor. in gedanken sagte sie zu ihrem rechten knoten, gehe ich zwischen den zwei betonw nden durch ob ich die augen zu mache, oder nicht. weil ich sie kenne und weil er sie kennt wiederholte das glatte grau, und beide rochen an den haaren, dass es sich um ein gericht handelte, typischerweise freitags. durch diese entdeckung schleicht sich dicht im querschnitt. f llt der baumstamm absichtlich in das wasserloch oder erl st ein flügelschlag den fall? davor k nnte man alle weiteren entdeckungen auch einfach in buchform. aber was passiert mit den vielen kanten die ein gef   rahmen oder es zumindest versuchen. zwischen den betonw nden bl st der lufthauch ein papierzeichen mit den falten von vorgestern umher. der denkt, der ton kann sich nicht bewegen und führt die hand ins dunkelste, wo der abstand sitzt. get uscht und gel chelt oder sitzen geblieben und die schuhsole abgestritten, da, hier, der unterschied. liebevoll umhegt der sand den kopf und ich h re zu wie sich eine geschichte für sp ter, eine andere jahreszeit verlangt. doch wiedergefunden habe ich bei meinem rundgang wie jeden morgen mich und sie wo ich mich die wirbelnden bl tter zulassend von baum zu baum taste.
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untergetaucht und rechts überholt wie auf der autobahn, die schwimmerin mit der frisur. vergr  ert sich der dampf um die haut und wird nicht mehr sondern weniger. was man wünscht wenn die furchten gezielt am boden liegen und bleiben. aus dem kern ziehend spricht sie den ganzen tag zu ihren freunden im sitzen mit einem handtuch um die hüften, die liegen am boden oder auf b nken, sind genau im z hlen aber ungenau im zeitpunkt. ob sie viele hat, fragt sie sich w hrend über den k pfen der kran elegant und unberührt den wind anzeigt. als eigentliche aufgabe, die lastenverteiler tun ihren zweck auch ohne benannt zu sein, vielmehr liegen sie und atmen tief ein und wieder ohne merkliches  chzen bleibt der winkel aufrecht.
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unter mir ist ein dampfer durchgefahren, kurz nach dem aufwachen hat noch die brücke geschaukelt. waagerecht zum sonnenaufgang steht der tisch mitten in den den raum und stützt sich auf den tee der gemahlen und verdunstet w hrend sich ein neues getrocknet ausrollt und die gro en alten b ume des letzten spaziergangs. sie bücken sich schon seit langem nicht mehr nach, die beginnen leicht zu l cheln auch wenn es nicht sicher ist, dass es so bleibt oder dass es bis zum n chsten unterschlupf so bleibt. bei der fahrt dort hin habe ich die augen nicht sondern wollte nur die ohren. dann hat sich der winkel so weit entfernt bis wir in einem hellen gleissen gelandet sind. alles war blau und wei  und es war die aufgabe sich zu irren an sich schon verschwendung.
BEING WRONG WAS A WASTE IN ITSELF
speak out. in the curve pronounce. in the clearing there is calm as long as the trees squeak all around and out. if that happens let me know.
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very briefly you can turn when the day rises in the bushes. shoos the dog‘s paw lightly sing sang from the street to the rustling paper at the bus stop, she pauses. an illegal bite before which the door opens and more noise than usual rests on the shopping bag. the pointer is also yellow and runs gently through your face. the collection rustles productively at the curb when a fear rolls. are you following me, or have you stuck to the shape of the curve where the mountaintop sinks into fruit and the buttery wings hang loose, rearing up. If that happens let me know and I‘ll speak out. because she has walled in the small grated shells of cheerful, sour colors beyond the recipe, the gate clicks open. please take it, I‘ll clean the corner of the house on the fabric, a feeling of a boundary with the edge remains clear and dull, with which the pastry can be divided. I‘m talking about it because, like yesterday, nobody can ignore another sound of the boiling, unfortunately too salted, splashing of a voice. end or kilometers of light cotton balls on the street where I just turned the wooden plate for the shoulder stretch - easier! the door squeaks. gripping - the gaze streams upwards because she has tied her shoelace differently and her hair hangs further looking into the light. even though your hand is hiding in the cotton ball of the wrapper from the last party or some other remnant of an article of clothing; new patterns emerge thanks to your freedom. now I‘ve spoken it out and I break a small piece of grass that must have got lost in all the meadow it‘s green like all the others and of course I remember the crease in the paper or does the little cut remind you? It‘s dull but hits when he utters the word, an earlier idea. who has been trying to get hold of itself for years and thus remains the peach seller, reluctantly but happily. will you take me with you when everything happens at the same time? maybe out of delicacy. thank you for going out listening, it always goes from one point hacking into the flesh of fear and slowly trickling again. angle the standing meadow from side to side and bend your arm together. whether the dog ends up walking slowly or fast.
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it opens up much easier. I sat and felt the cold wood as the detail intensified. I followed the black line across the path and broke the light a hair‘s breadth around the tree trunk. I testified standing. the breaking edge had been repaired since the day before yesterday and i avoided the further step as well as the bend. yes, yesterday the air was rattling and the raven peered mildly through the narrow viewing hole at the remains of the dried breadcrumbs. the rustling of the shoes on long-dried ones kept him puzzling around, even if they were lying there. since the last attempt he had given up memorizing the structure of the leaves. although flying and flying with others denied their certainty about it. the question always made, an edge of the orange breakfast whim whose song turned at the market place about a square in the square. again I found a curve and happily stay right there and call out! standing, the leaf forces the wind to show itself where otherwise the still wall gives its best. I call out and mean welcome. count the shoelaces from the shadow of the lantern on the far left up to the double crossing. will you ride on with me when the direction changes? the recurring slur that you‘ve never been here seems to please the shadow of the brick house. deep breathing and dust from the left to the right ear hears the liveliness of the mosquito doing its rounds. he wouldn‘t have thought of that, with the best will in the world, the arm simply follows your movement twice or three times.
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to drive the front wheel, the left foot pushed the right one, but they didn‘t get into the rails, although a sheet danced in front of it, as yesterday. but not printed as the colorful windows would have you believe, they are transparent. here it was white and the sky. further in the circle that she has built, avoiding the crackling blasts of air because even the edge of the meadow can bloom green when the earth softens from bottom to top. without further examining the signs to the left, she crossed the traffic-laden stream and oozed forward. in her mind she said to her right knot, I walk between the two concrete walls whether I close my eyes or not. because I know her and because he knows her, the smooth gray repeated, and they both sniffed their hair, that it was a dish, typically on a friday. through this discovery creeps densely in cross-section. does the tree trunk fall intentionally into the water hole or does a wing flap save the fall? before that, all further discoveries could also simply be in book form. but what happens to the many edges that frame a vessel, or at least try to. between the concrete walls the breeze blows a paper sign with the folds of the day before yesterday. he thinks the sound can‘t move and leads his hand into the darkest place where the distance is. deceived and smiled or remained seated and denied the sole of the shoe, there, here, the difference. the sand lovingly hugs your head and i listen to a story for later, another time of the year. but on my tour, like every morning, I found myself and her where I feel my way from tree to tree, allowing myself to be surrounded by the whirling leaves.
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submerged and overtaken on the right like on the autobahn, the swimmer with the hairdo. the steam around the skin increases and does not become more but less. what you wish for when the fears lie and remain on the ground. drawing from the core, she talks all day long to her friends sitting with a towel around their hips, who are lying on the floor or on benches, are accurate in counting but imprecise in timing. she wonders if she has many, while overhead the crane displays the wind elegantly and untouched. as the actual task, the load distributors do their job without being named, rather they lie and take a deep breath and again without a noticeable groan, the angle remains upright.
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a steamer passed under me, shortly after waking up the bridge was rocking. the table stands horizontally to the sunrise in the middle of the room, leaning on the tea that is ground and evaporating while a new dried one unrolls and the big old trees of the last walk. they haven‘t bent down for a long time, they begin to smile slightly even if it‘s not certain that it will stay that way or that it will stay like that until the next shelter. on the drive there I don‘t have the eyes, I just wanted the ears. then the angle got so far away that we ended up in a bright glint. everything was blue and white, and being wrong was a waste in itself.